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Die historische Entwicklung der Gemeinde Emmerting

Emmerting wird erstmals im Jahre 815 n. Ch. als „Ehemutigen“ urkundlich erwähnt. In einem Tauschvertrag übergeben der Edle Hahold und seine Ehefrau Bertild ihr Herrenhaus samt (Eigen-)Kirche sowie 800 Joch Grund und Boden an den Erzbischof von Salzburg. Es handelt sich dabei offensichtlich um die gesamte Flur Unteremmerting.

(Zusammengestellt von S. Pittner und M. Herrle, Emmerting)

1183 n. Ch:

„In dem Ort, der Hohenwart genannt wird“, nimmt der Abt von Raitenhaslach eine Rechtshandlung vor. Vierzig Jahre vorher war die Zisterzienserniederlassung zunächst in Schützing gegründet, bald darauf aber an die Salzach verlegt worden.

1230 n.Ch:

Nach dem ältesten Urbarium (Abgabeverzeichnis) des wittelbachischen Herzogtums sind von Bruck jährlich 6 Schilling (180 Pfennig) und von einem weiteren Lehen dortselbst 15 Pfennig zu entrichten.

1285 n.Ch:

Der Erzbischof von Salzburg führt Beschwerde beim Herzog von Niederbayern „um den unrechten Zoll von Hohenwart.“ Der Herzog gibt in diesem Punkt aber nicht nach. Hohenwart an der Alz, inzwischen ein wichtiger Brückenort auf dem Weg von Landshut nach Burghausen, bleibt herzogliche Zollstätte.

1300 n.Ch:

Es werden vier Schrannen (Gerichtsplätze) genannt, bei denen im Altöttinger Forst nach altem Brauch im Freien Recht gesprochen wurde. Eine davon befand sich bei den bronzezeitlichen Hügelgräbern in Bruck, eine weitere auf der Zollstatt (in Hohenwart).

1309 n.Ch:

In einer Streitsache zwischen dem Abt von Raitenhaslach und dem Herrn Ortlieb vom Schloss Wald wegen eines Grundstückes bei Schützing, treten neben anderen ein Hainrich von Echmuting (Mitterlehner), sowie ein Perchtold und Gebhart von Echmuting als Zeugen auf. „Und sint daz die nächsten und pesten, die darumb gesessen sint.“

1400 n.Ch:

Um diese Zeit ist die Verlegung des für Emmerting zuständigen Pfarrsitzes von Mittling nach Alzgern vollzogen. Für die Gläubigen aus Emmerting ändert das aber nichts an der Entfernung.

1431 n.Ch:

In Emmerting ist von einer „obermül“ (Mühle in der Seng) die Rede, was naheliegt, daß es damals noch eine zweite, untere Mühle gegeben haben muß, für die es aber keine Anhaltspunkte mehr gibt.

1432 n.Ch:

Die Taufkircher von Guttenburg treten als adelige Grundherren von Unteremmerting erstmals in Erscheinung. Wir finden sie hier bis zur Aufhebung der Grundherrschaft im Jahre 1848. Ihr Symbol, der weiße Pfahl auf rotem Grund, wurde mit ins Emmertinger Gemeindewappen übernommen.

1492 n.Ch:

In Hohenwart wird mit dem Bau einer Kirche begonnen, die aber eine Nebenkirche von Mehring bleibt. Baumeister ist der Burghauser Ulrich Häntler, der dem Kreis um Hans Wechselperger angehört. Zum Kirchenpatron wird St. Nikolaus bestimmt, der Schutzheilige gegen Wassergefahren.

1507 n.Ch:

In einem Musterungsverzeichnis aus jenem Jahr erscheint bereits die ganze Reihe der Unteremmertinger Bauern mit den heute noch gebräuchlichen Hofnamen.

1593 n.Ch:

Ein sommerliches Hochwasser hat das Alzufer bei Hohenwart stark beschädigt. Die Untertanen werden verpflichtet, 700 Fuder Poschen (Faschinen) zur Uferbefestigung herbeizuschaffen, außerdem 200 lange Hölzer und 100 Beschüttwagen (zum Hinterfüllen).

1634 n.Ch:

Im Dreißigjährigen Krieg rafft die Pest in diesem Jahre allein in Hohenwart 28 Menschen dahin. Für Emmerting läßt sich die Zahl nicht mehr genau ermitteln, da die Alzgerner Pfarrbücher nicht soweit zurückreichen.

1648/1649 n.Ch:

wütet die Pest immer noch in Hohenwart.

1652 n.Ch:

Förster mußten gegen Wölfe ausrücken, die zwischen Altötting und Burghausen Menschen angefallen haben.

1664 n.Ch:

Es wird ein Übereinkommen getroffen, zwischen München und Wien eine ständige Reitpostkutsche einzurichten. Diese „alte Poststrasse“ überquert bei Hohenwart die Alz.Jahrhunderte hindurch erschallte auf ihr an bestimmten Tagen das Horn des Postilions.

1681 n.Ch:

Kaiser Leopold aus Wien kommt mit „kleinem Hofstaat“ über Hohenwart-Emmerting nach Altötting. Er reist mit „nur“ 450 Personen sowie 290 Bedienstete und etlichen Hofpferden. In Altötting trifft er mit dem jungen bayerischen Kurfürsten Max Emanuel zusammen. Ergebnis der Unterredung ist die Altöttinger Alianz, in der Bayern seine Teilnahme am Kampf gegen die Türken zusichert.

1742/1743 n.Ch:

Es wütet wieder die Pest mit 15 Opfern allein in Hohenwart.

1782 n.Ch:

Papst Pius VI. reist, vom Hofe Kaiser Josef II. in Wien kommend, auf der alten Poststrasse nach München. Für den Reisezug des Papstes standen auf der bayerischen Seite- in unserer Gegend also in Marktl und Altötting- 51 Pferde zum Wechseln bereit.

1790 n.Ch:

Im Oktober passieren österreichische Regimenter /140 Stabsoffiziere und 6995 Mann) die Stadt Burghausen, andere kamen von Marktl nach Hohenwart. Sie sind auf dem Wege an die französiche Grenze, um gegen das revolutionäre Frankreich vorzugehen.

1805 n.Ch:

Im Oktober führt Napoleon seine Armee auf der „Wiener Chaussee“(Alte Poststrasse) gegen Wien, wobei er am 28.in Altötting übernachtete.

1848 n.Ch:

Mit dem Gesetz zur Aufhebung der Grundherrschaft werden die Bauern nach jahrhundertelanger Abhängigkeit freie Herren auf Ihrer Scholle.

1869 n.Ch:

Bei einer versuchten, aber fehlgeschlagenen Verwaltungsreform, bei der es zur Zusammenlegung benachbarter Gemeinden zu sog. „Bürgermeistereien“ kommen sollte, sprechen sich die Gemeinden Alzgern (784 Einwohner) und Emmerting (462 Einwohner) für die Beibehaltung ihrer Selbständigkeit aus.

1871 n.Ch:

Am 1. Mai wird die Bahnlinie München-Mühldorf-Neuötting-Simbach feierlich eröffnet. Um den Inn gegenüber der Alzmündung gegen Süden zurückzudrängen, mußten Nagelfluhblöcke aus Kastl mittels einer eigenen Materialbahn quer durch den Forst zum Inn befördert werden. Die Alzmündung wurde damals um ein Stück ostwärts verlegt.

1874 n.Ch:

Gründung der freiwilligen Feuerwehr Mehring-Emmerting-Holzfeld. Die Gemeinde Holzfeld reichte vom heutigen Öd über Niederholz bis etwa zum Hotel Glöcklhofer in Burghausen. Die Gemeinde Holzfeld wurde 1919 aufgelöst und ging in Burghausen und Mehring auf.

1883 n.Ch:

Gründung des Kriegervereins.

1897 n.Ch:

Eröffnung der Bahnlinie Mühldorf-Altötting-Burghausen.

1908 n.Ch:

Bau der Volksschule in Emmerting.

1909 n.Ch:

Zum ersten Mal besuchen die Emmertinger Kinder „ihre“ Schule am Ort.

1919 n.Ch:

Auflösung der Gemeinde Holzfeld.

1924 n.Ch:

Die Bezirks-Automobilspritze hält anl. des 50-jährigen Gründungsfestes der FFW eine Schauübung ab.

1927 n.Ch:

Errichtung der Expositur Hohenwart. Die Gemeinde Emmerting erhält damit eine eigene Pfarrstelle. Die Feuerwehren Emmerting-Mehring trennen sich und werden selbständig.

1930 n.Ch:

Kauf einer zweirädrigen Motorspritze zum Preis von 4080.- Mark.

1942 n.Ch:

Wegen der Grundwasserverschmutzung durch das Werk in Gendorf muß Emmerting eine Trinkwasserversorgung bauen.

1951/1952 n.Ch:

1. Erweiterungsbau der Volksschule.

1954 n.Ch:

Hochwasser in Emmerting. Der Ortsteil Seng, bis zur Bäckerei Weidenspointner stand unter Wasser.

1955 n.Ch:

Ausgliederung des Ortsteils Gendorf. Die Einwohnerzahl sinkt von 1426 auf 858.

1956 n.Ch:

Große Maikäferplage in Emmerting.

1958 n.Ch:

Einweihung des neuen Fehrwehrgerätehauses.

1960 n.Ch.

Emmerting wird Pfarrei (Pfarrer Ringelmann). Einweihung des 1. Kindergartens.

1961/1963 n.Ch:

2. Erweiterungsbau der Volksschule entlang des Karrerwegs.

1965 n.Ch:

Erster Spatenstich für den Bau der Hl. Geist-Kirche.

1967 n.Ch:

Einweihung der Hl. Geist-Kirche und des Pfarrzentrums durch Bischof Antonius Hofmann.

1968 n.Ch:

Bau der Umgehungsstrasse.

1969 n.Ch:

Gründung des Schulverbandes Emmerting-Mehring-Raitenhaslach.

1973/1974 n.Ch:

Bau der Turn-und Pausenhalle.

1976 n.Ch:

Raitenhaslach scheidet aus dem Schulverband aus.

1978 n.Ch:

Im Rahmen der Gebietsreform schließen sich Emmerting und Mehring zu einer VG zusammen.

1980 n.Ch:

Der Allwetterplatz ist fertiggestellt. Abbruch der alten Hohenwarter-Brücke und Neubau. Restauration der Hohenwarter Kirche und des gotischen Flügelaltars.

1981/1983 n.Ch:

3. Erweiterung der Volksschule. Erweiterung des Kindergartens.

1987 n.Ch:

Einweihung der Kläranlage.

1988 n.Ch:

Einweihung des Feuerwehrgerätehauses und des Bauhofes.

1995 n.Ch:

Einweihung des Kindergartens St. Elisabeth

2004 n.Ch:

Abschluss der Neugestaltung des Pfarrzentrums